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10 Jahre Schloß Hoym Stiftung

Hoym

Am 28. Juni 2017 konnte die Schloß Hoym Stiftung ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Das bedeutete, dass die Einrichtung ins Stiftungsverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen wurde und damit eine steuerbegünstigte Körperschaft darstellt. Die Schloß Hoym Stiftung ist gemeinnützig und betreut ca. 400 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Sie beschäftigt 298 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt damit zu den größten Arbeitsgebern der Region. Die Schloß Hoym Stiftung wird von der Caritas, dem Diakonischen Werk Mitteldeutschlands und dem Salzlandkreis unterstützt. Hauptaufgabe der Stiftung ist es hilfsbedürftige, insbesondere behinderte Menschen unabhängig von der Art und von dem Schweregrad ihrer Behinderung dahingehend zu begleiten, dass für sie entsprechend ihren Bedürfnissen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf allen Ebenen und im vollen Umfang ermöglicht wird.

Am 17. August 2017 wurde der Stiftungsgründung mit einer Feierstunde im Kügelgensaal gedacht. Ein ganz besonderes Highlight dabei war, dass die musikalische Begleitung von den Schloßbewohnern selbst getragen wurde. Die Laudationen wurden von der Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer, damalige Landrätin, der Vorstandsvorsitzende Petra Czuratis, und dem Geschäftsführer Rene Strutzberg gehalten Dabei ging es um die wechselvolle Geschichte des Schlosses und vor allem um die schwere Zeit nach der Wende, die Versuche neue Konzepte zu entwickeln, um die Inklusion der Bewohner von Schloß Hoym voranzubringen.

Auch wenn die Schloß Hoym Stiftung erst zehn Jahre lang existiert, kann die Einrichtung auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurückblicken. Errichtet wurde das Schloss selbst in den Jahren 1714 bis 1721 von dem Fürsten Victor Amadeus für seinen Sohn Lebrecht, der hier die anhaltische Seitenlinie „Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym“ mit den Orten Hoym, Frose und Reinstedt gründete, die aber schon 1812 erlosch. Von 1855 bis 1863 verlebte Alexander Karl von Anhalt-Bernburg im Schloss Hoym seine letzten Lebensjahre mit zunehmender Geisteskrankheit abseits vom Ballenstedter Hof, an dem seine Gattin als Mitregentin die Regierungsgeschäfte versah. Der Herzog wurde von seinem Kammerherrn und Hof-Maler Wilhelm von Kügelgen betreut, der die Zeit in Hoym zum Schreiben seiner Memoiren nutzte, die ihn späterhin berühmt machten. Nach dem Tode des kinderlosen Herzogs erlosch die anhaltische Seitenlinie Anhalt-Bernburg und Hoym fiel an Anhalt-Dessau. Das Land nutzte die Gebäude zuerst als Feldlazarett und anschließend als Landessiechenanstalt. Von diesem Zeitpunkt an wurde das Schloss Hoym als Aufbewahrungsstätte für Menschen mit Behinderung genutzt. Dies bedeutete aber auch lange Zeit tatsächlich Aufbewahrung bei räumlicher Enge. Erst nach der Wende und mit Gründung des Vereins Schloß Hoym e. V. und schließlich mit Gründung von Schloß Hoym Stiftung konnten die Zustände allmählich verbessert werden. Heute ist Schloß Hoym Stiftung ein offener Ort, wie er es nie zuvor gewesen ist.

Früher trennte sich das Leben in und außerhalb von Schloß Hoym – dies natürlich auch schon in den Zeiten der Herzöge. Unbestritten aber ist das Schloss mit seinem Schlossportal sozusagen das Wahrzeichen der Stadt Hoym / Anhalt. Auch die Stiftung ist bemüht, diese historischen Wurzeln zu achten und zu erhalten.

 

Bild zur Meldung: 10 Jahre Schloß Hoym Stiftung